Einblick in die Kultur | 4. Blog

Esskultur

Die indonesische Esskultur ist geprägt durch traditionelle südasiatische Gerichte, in denen man den Einfluss der westlichen Kolonialzeit erkennen kann. Wie es im asiatischen Raum üblich ist, wir ziemlich jedes Menü mit Reis serviert. Unsere Arbeitskollegen scherzen gerne darüber, dass ein Essen ohne Reis kein richtiges Essen ist. Einen weiteren grossen Unterschied zu den Speisen aus Mamas Küche ist die intensive Schärfe der Gerichte. Öfters sorgen wir mit unseren verzogenen Gesichtern und der hechelnden Atmung für eine amüsante Unterhaltung an den Esstischen. Trotzdem ist das indonesische Essen grösstenteils sehr lecker und bietet eine willkommene Abwechslung zu Raclette und Fondue. Von Rochen und Tintenfischen bis zu diversen Innereien und frittierter Schweinehaut haben wir alles durchprobiert. Dazu kommen noch exotische Speisen, die wir bis jetzt noch nicht zuordnen konnten.

Wenn wir mal nicht gleich experimentierfreudig sind, gehen wir zur Abwechslung zu einem guten Italiener, welcher mit seiner selbst gemachten Pasta durchaus mit europäischen Standards mithalten kann. In Jakarta bekommt man zu jeder Tageszeit eine warme Mahlzeit. Wenn die normalen Restaurants ihre Türen bereits geschlossen haben, bieten bewährte Warung’s bis tief in die Nacht ihre Spezialitäten an. Dies sind direkt an der Strasse liegende Essensstände, bei welchen man kostengünstiges indonesisches Essen bekommt. Allgemein ist das Essen in Indonesien sehr günstig, weshalb man auch bei gehobenen Restaurants mit internationalen Speisen generell unter zehn Franken pro Kopf bezahlt. Da es meist teurer ist für nur zwei Personen selbst zu kochen, anstatt auswärts zu essen, haben wir bis jetzt noch nicht selbst zur Pfanne gegriffen. Vielleicht wird sich dies schon bald mit dem Backen eines Sonntagszopfes ändern.

Food culture

Indonesian food culture is characterized by traditional South Asian dishes, in which one can see the influence of the Western colonial era. As is common in Asia, pretty much every meal is served with rice. Our work colleagues like to joke that a meal without rice is not a real meal. Another big difference to the food from mom’s kitchen is the intense spiciness of the dishes. We often provide amusing entertainment at the dining tables with our contorted faces and panting breathing. Nevertheless, most of the Indonesian food is very tasty and offers a welcome change from raclette and fondue. We tried everything from skate and squid to various offal and deep-fried pork skin. In addition, there are exotic dishes that we have not yet been able to classify. If we are not immediately eager to experiment, we go for a change to a good Italian, which with its homemade pasta can certainly keep up with European standards. In Jakarta you can get a hot meal at any time of the day. When the normal restaurants have already closed their doors, proven Warung’s offer their specialties until late at night. These are food stalls located directly on the street, where you can get inexpensive Indonesian food. In general, food in Indonesia is very cheap, which is why you generally pay less than ten francs per head even at upscale restaurants with international dishes. Since it is usually more expensive to cook for only two people instead of eating out, we have not yet taken to the pan ourselves. Perhaps this will change soon with the baking of a Sunday plait.


Fortbewegung

In unserem Teil von Jakarta gibt es nur selten Gehwege und die vorhandenen sind meistens von Standverkäufern zugestellt. Dies erschwert uns die Fortbewegung zu Fuss, weshalb wir für längere Distanzen aufs Taxi zurückgreifen. Da Dienstleistungen in Indonesien sehr günstig sind, bezahlen wir für eine Stunde in einem offiziellen Taxi gut zehn Franken. In den berühmten Dreiradmotorroller, auch TucTuc genannt, kommt man noch einiges günstiger durch die Stadt. Für kürzere Wege in die Mall oder zu Restaurants gehen wir vorsichtig an den Strassenseiten entlang, wo wir doch noch ab und zu einem schnelleren Verkehrsteilnehmer ausweichen müssen. Die Überquerung der Strassen gestaltete sich am Anfang etwas schwierig, da es keine Fussgängerstreifen gibt und Lücken im Verkehr nur selten vorkommen. Wir haben uns rasch von den Einheimischen die richtige Technik abgeschaut und können nun geübt mit einem flinken Handsignal den Verkehr für einen kurzen Moment stoppen und uns von Spur zu Spur zwischen den Autos und Motorroller durchschlängeln.

Locomotion

In our part of Jakarta, there are rarely sidewalks and the existing ones are mostly blocked by stall vendors. This makes it difficult for us to get around on foot, which is why we resort to cabs for longer distances. Since services are very cheap in Indonesia, we pay a good ten francs for an hour in an official cab. In the famous three-wheeled scooter, also called TucTuc, you can get around the city even cheaper. For shorter distances to the mall or to restaurants, we carefully walk along the sides of the street, where we still have to dodge a faster road user from time to time. Crossing the streets was a bit difficult at the beginning, as there are no pedestrian crossings and gaps in the traffic are rare. We quickly learned the right technique from the locals and can now stop the traffic for a short moment with a nimble hand signal and weave our way from lane to lane between the cars and scooters.


Sprache

Die mannigfaltige Kultur in Indonesien kommt durch eine Vielzahl von unterschiedlichen Stämmen und Völkergruppen zusammen. Auf den 7000 bewohnten Inseln gibt es schätzungsweise 200 verschiedene ethnische Gruppen. Diese können sich in ihrer Lebensweise, Religion und Sprache drastisch voneinander unterscheiden. Um das Volk zu einigen und den Zusammenhalt zu stärken, wurde die einheitliche Sprache Bahasa Indonesia eingeführt. Die Sprache ist sehr simpel aufgebaut und gilt als eine der einfachsten Sprachen zum neu Lernen.
In Jakarta wird nur ab der oberen Mittelschicht Englisch gesprochen, weshalb wir in unserem Alltag oft mit Händen und Füssen kommunizieren müssen. Zudem sind die Übersetzungstools für Bahasa Indonesia ungenau und können für Verwirrung sorgen. Deshalb lehren uns unsere Arbeitskollegen einfache Sätze, die uns in vielen alltäglichen Situationen weiterhelfen. Unsere Bemühungen, in der Landessprache zu sprechen, werden zudem vom Gegenüber herzlich geschätzt. Folgende Wörter und Sätze brauchen wir am meisten, um uns durchzuschlagen. Wer selbst gerne einmal nach Indonesien Reisen will, sollte nun besonders gut aufpassen. 🙂

Selamat pagi      |         Guten Morgen

Apa kabar?         |         Wie geht’s?

Terima kasih      |         Danke

Sama Sama        |         gleiches für gleiches (Bitte)

Berapa bayar?   |         Wie teuer ist es?

Saya minta satu Nasi Goreng   |       Ich hätte gerne einmal gebratenen Reis

Language

The diverse culture in Indonesia comes together through a variety of different tribes and ethnic groups. There are an estimated 200 different ethnic groups on the 7000 inhabited islands. These can differ drastically in their way of life, religion, and language. To unify the people and strengthen cohesion, the uniform language Bahasa Indonesia was introduced. The language is very simple and is considered one of the easiest languages to learn.
In Jakarta, English is only spoken from the upper middle class upwards, which is why we often have to communicate with hands and feet in our daily lives. In addition, the translation tools for Bahasa Indonesia are inaccurate and can cause confusion. Therefore, our work colleagues teach us simple phrases that help us in many everyday situations. Our efforts to speak in the local language are also warmly appreciated by the other person. The following words and phrases are the ones we need most to get by. If you would like to travel to Indonesia yourself someday, you should pay particular attention now. 😊

Selamat pagi      |         good morning

Apa kabar?         |         How are you?

Terima kasih      |         Thank you

Sama Sama        |         your welcome

Berapa bayar?   |         How much is it?

Saya minta satu Nasi Goreng   |       I would like to have one fried rice


Religion

Anders als oft angenommen, ist Indonesien weltweit das Land mit den meisten Muslimen. Gut 90 % der Bevölkerung folgen der Glaubenslehre, die durch arabische Händler auf dem Inselstaat verbreitet wurde. Der Klang der Kirchenglocken, den wir uns aus der Schweiz gewohnt sind, wird hier durch das mehrmalige Tagesgebet über Lautsprecher ersetzt. Da unser Apartment gleich von mehreren Moscheen umgeben ist, hören wir schon vor 5 Uhr morgens die Gebete des Imams. Dies zieht sich über einen Grossteil des Tages fort, an was wir uns am Anfang etwas gewöhnen musste, uns aber mittlerweile nicht mehr gross auffällt. Um uns genauer mit der islamischen Kultur in Indonesien auseinanderzusetzen, planten wir die grösste Mosche Südostasiens zu besuchen. Diese bietet Platz für 120’000 Gläubige und liegt im Herzen von Jakarta. Da es für Touristen nicht immer erlaubt ist die Moschee zu betreten und die Zeitfenster dazu von Tag zu Tag unterschiedlich sind, hatten wir auch nach mehreren Versuchen noch nicht die Möglichkeit dazu.

Istiqlal Moschee | Jakarta

Religion

Contrary to what is often assumed, Indonesia is the country with the most Muslims worldwide. A good 90% of the population follow the religious doctrine that was spread to the island state by Arab traders. The sound of church bells, which we are used to in Switzerland, is replaced here by the repeated daily prayer over loudspeakers. Since our apartment is surrounded by several mosques, we hear the prayers of the Imam even before 5 o’clock in the morning. This continues for a large part of the day, which we had to get used to at the beginning, but in the meantime we don’t notice it much anymore. To learn more about the Islamic culture in Indonesia, we planned to visit the largest mosque in Southeast Asia. It offers space for 120’000 believers and is located in the heart of Jakarta. Since it is not always allowed for tourists to enter the mosque and the time windows vary from day to day, we did not have the opportunity to do so even after several attempts.


Impressionen

5 Kommentare

  1. Hallo Jonas, Hallo Tobias

    Wie ich sehe und lesen kann, lernt ihr alle Fassetten von Jakarta kennen.
    Super spannend über den Blog mitzuverfolgen, was ihr alles erlebt.

    Geniesst die aufregende Zeit, bleibt neugierig und holt das maximus aus der Zeit vor Ort in Indonesien heraus.
    Habt ihr auf einem Markt bereit eine Durian-Frucht ausprobiert?

    Liebe Grüsse Cyrill

    1. Hallo Cyrill

      Wir freuen uns auf unser letzten drei Wochen und versuchen noch so viel wie möglich vom Aufenthalt zu profitieren.
      Wir durften die Durian-Frucht bereits probieren und sie hat uns beiden gut geschmeckt, auch wenn der Geruch etwas intensiv ist. 🙂

      Liebe Grüsse aus Jakarta
      Jonas und Tobias

  2. Einmal mehr habt Ihr uns bildlich mit allen Sinnen Euer Erleben und das Geschehen von Jakarta näher gebracht. Ein toller Blog, interessant und eine wahre Freude zum Lesen.
    Mami und Paps

  3. I‘m very pleased to read your impressions in english. It‘s interesting and I thank you for the insight in your special lifetime. Thank you very much and have further on a good time.

  4. Lieber Tobias und Jonas, spannend und interessant eure Berichte über Essen, Verkehr, Sprachen und Religionen. Wissensvermittlung pur. Ganz herzlichen Dank und frohe Grüße vom Grosi Rita.

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